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Die Jungmusiker Leistungsabzeichen

Ziele, Methoden, Richtlinien



D1-Bronze    D2-Silber   D3-Gold

 

Die übergeordneten Ziele von Junior, Bronze, Silber und Gold

Die Jungmusiker-Leistungsabzeichen (JMLA) bieten jungen Musikerinnen und Musikern die Möglichkeit, ihr praktisches musikalisches Können unter Beweis zu stellen. Ebenso zeigen sie Wege auf, sich mit den Lernfeldern Musikkunde, Üben und Lernen, Rhythmik und Gehörbildung zu beschäftigen. Diese umfassende inhaltliche Ausrichtung begleitet und strukturiert den zeitintensiven Ausbildungsgang von den ersten Schritten eines Anfängers (Junior), durch die Jugendzeit (Bronze und Silber) bis zur solistisch-musikalischen Reife junger Erwachsener (Gold). Durch klare Ziel und Niveauvorgaben, sowie durch vordefinierte Strukturen bilden die vier Qualitätsstufen eine progressiv ansteigende Herausforderung. Die einzelnen Stufen sind einerseits Aufforderung, Ziel und Ansporn, andererseits auch Leistungsbestätigung und Standortbestimmung. Durch eine konstruktive Rückmeldung (Prüfungsprotokolle und Gespräche) fördern die Abzeichen den Austausch zwischen Schülern, Lehrern, Eltern und den Vereinen. Gleichzeitig entstehen Rückmeldungen zur Qualitätssicherung der musikalischen Ausbildung. Alle vier Stufen verstärken die Motivation zum Musizieren, da mit den Vorbereitungen auf die Prüfungsvorspiele ein intensiveres und genaueres musikpraktisches Üben und Arbeiten verbunden ist. Durch die Vernetzung der praktischen Inhalte mit den Lernfeldern die theoretischer Natur sind, erschließt sich für die Jungmusiker ein tieferes Verständnis zur Musik. Ab der Mittelstufe fördern die Abzeichen durch Vorbereitungskurse außerhalb der Vereine den Austausch unter den Jugendlichen. Dieses wichtige Quervergleichen ermöglicht, den gewohnten musikalischen Erfahrungsraum kritisch zu prüfen und zu hinterfragen. Gerechte Leistungsvergleiche und ein faires Wetteifern vertiefen die Verbindung zum aktiven Musizieren.

 

Das JMLA Stufe für Stufe Junior, Bronze, Silber und Gold

Das Junior-Abzeichen stellt den behutsamen Einstieg in die Themenvielfalt der Jungmusiker-Leistungsabzeichen dar. Hier werden die ersten Vorspielerfahrungen gesammelt, die elementaren Inhalte der Musikkunde gelernt und in das Lernfeld Rhythmik und Gehörbildung eingeführt. Es geht darum, wertvolle Motivationen zu den darauf aufbauenden Jungmusiker Leistungsabzeichen bereits im Anfangsstadium zu wecken.

Beim Bronze-Abzeichen geht es um die Festigung der musikalischen Grundfertigkeiten. Mit dem Ablegen der Bronze-Prüfung ist die Grundstufe abgeschlossen. Es dokumentiert ein Basiswissen in Musikkunde und dem Lernfeld Rhythmik und Gehörbildung. Im Vordergrund steht der Motivationsgedanke, die positive Verstärkung rangiert vor dem reinen Leistungsprinzip. Jeder Jungmusiker sollte in der Lage sein, die Bronze-Hürde mit guten Ergebnissen zu meistern. Das Musizieren steht bei vielen Jungmusikern noch gleichberechtigt neben anderen außerschulischen Tätigkeiten.

Mit dem Silber-Abzeichen wird fortgeschrittenes Musizieren in der gehobenen Mittelstufe bekundet. Beim Vortrag erhält die musikalische Gestaltung und Tonkultur eine höhere Gewichtung. Die rhythmische und spieltechnische Gewandtheit spiegelt eine langjährige Beschäftigung mit dem Instrument wieder. Ein ganzheitlicher Eindruck wird durch ein gefestigtes Auftreten möglich. Das ästhetische Bewusstsein im Umgang mit Kunst nimmt konkrete Formen an. Die theoretischen Anforderungen und die Inhalte zur Rhythmik und Gehörbildung haben deutlich zugenommen. Gute bis sehr gute Silber-Leistungen können nur durch gezieltes und kontinuierliches Üben und Arbeiten erreicht werden. Für die motivierten Jungmusiker ist die SilberPrüfung ein stolzer Lohn ihrer geleisteten Arbeit.Auf der Silber-Stufe kristallisiert sich das Musizieren mehr und mehr zur wesentlichen Freizeitbeschäftigung heraus.

Das Gold-Abzeichen dokumentiert eine solistisch-musikalische Reife auf gehobenem Niveau. Die sehr guten Leistungen erreichen durchaus das Einstiegsniveau an Hochschulen. In den Orchestern übernehmen diese Musikerinnen und Musiker eine herausragende Führungsrolle. Das Recht auf ästhetische Bildung wird für diese Jugendlichen zu einer Lebenserfahrung, der sie im eigenen Lebensentwurf eine zentrale Bedeutung zukommen lassen. Oft wird die Auseinandersetzung mit Musik zum wichtigsten Betätigungsfeld neben Schule und Beruf. Die Inhalte im Bereich der Musikkunde, Stilkunde und Vortragslehre sowie der Intonationskunde befähigen zu einem kritischen Umgang in Sachen Musik. Mit dem Gold-Abzeichen ist die Grundlage zur C-Schiene erworben.

 

Methodisch-didaktischen Grundlagen - Die Vorbereitungen auf die Prüfungen

Das pädagogische Konzept der Jungmusiker-Leistungsabzeichen basiert im Wesentlichen auf einer Vorbereitung, die unterrichtsbegleitend stattfinden kann. Das Lernmaterial im Bereich der schriftlichen Teile von Musikkunde, Rhythmik und Gehörbildung, sollte die jungen Lernenden über einen längeren Ausbildungszeitraum begleiten und nicht erst kurz vor der Prüfung zum Unterrichtsgegenstand werden. Erst durch diesen kontinuierlichen Einsatz wird ein Erfahrungsraum geschaffen, in dem sich die schriftlichen Lernfelder mit der instrumentalen Praxis verbinden. Dies schließt nicht aus, dass in den Vereinen, Musikschulen oder Verbänden Klassenstunden oder Kurse zur Vertiefung, Absicherung oder Wiederholung der Prüfungsinhalte stattfinden können; ab der Silber-Stufe wird dies auch empfohlen. Generell gilt, dass das Erleben einer Lerngemeinschaft für viele Inhalte aus der Musikkunde, Rhythmik und Gehörbildung von hohem Wert sein kann. Insbesondere das Lernfeld Rhythmik und Gehörbildung kann in Klassenstunden oder Kursen durch erweiterte Lernmethoden erheblich aufgewertet werden. Zwei Beispiele sollen dies verdeutlichen: die Rhythmusmethode nach Edwin Gordon oder die relative Solmisation. Auf diesem Gebiet sollten in naher Zukunft verstärkt Erfahrungsräume mit alternativen und neuen Lernformen geschaffen werden.

 

Der Verantwortungsbereich

Die Durchführung der Prüfung liegt bei Junior im Verantwortungsbereich der Vereine und ab Bronze in der Verantwortung der Verbände. Das Gold-Abzeichen wird in erster Linie in BDB-Kursen angeboten, wobei es auch den Verbänden offen steht, eigene Gold-Kurse durchzuführen. Durch einen gewissenhaften Umgang mit den Prüfungsregularien hat der Verein, Verband oder Bund einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität des Jungmusiker- Leistungsabzeichens. Der qualitative Anspruch spiegelt sich in der Prüfungsdurchführung (klare Organisation, geeignete Räumlichkeiten, angemessener Zeitrahmen, ausreichende Betreuerzahl, Prüfungsatmosphäre) und in der Auswahl der Prüfungskommissionen (Personen mit anerkannter Fachkompetenz) für die jeweiligen Instrumente wieder.

 

Die Prüfungskommissionen

Eine Prüfungskommission setzt sich im Bereich der praktischen Prüfung aus mindestens zwei anerkannt qualifizierten Personen zusammen. Prüfungsabnahmen mit einem Prüfer sind unzulässig. Die Anwesenheit einer Vertrauensperson des Prüflings ist nach Absprache mit den Verantwortlichen möglich. Die jeweilige Prüfungskommission zeichnet sich neben der Einhaltung der Prüfungsbestimmungen auch für die Atmosphäre während der Prüfung verantwortlich. Die Vereine können offensichtliche Prüfungsmissstände beim durchführenden Verband und bei der BDB-Bläserjugend beanstanden. Das Gremium der BDB-Bläserjugend hat nach Prüfung der Sachlage die Möglichkeit, bei groben Verstößen gegen die Prüfungsrichtlinien die Prüfung zu annullieren.

 

Die Prüfungsteile und Anforderungen

Die Prüfungen zu allen Leistungsabzeichen bestehen aus einem schriftlich-theoretischen, einem Teil Rhythmik und Gehörbildung sowie einem instrumental-praktischen

Teil. Der praktische Prüfungsteil ist dreigeteilt in Tonleiterspiel, Vom-Blatt-Spiel (entfällt bei Junior) und dem Vorspiel der Werke aus den Literaturlisten. Die jeweiligen Prüfungsinhalte und die genaue Beschreibung aller Prüfungsteile sowie die Prüfungsanforderungen und die entsprechenden Punkteverteilungen sind in den nachfolgend

aufgeführten Vergleichsübersichten einsehbar. Diese Richtlinien wurden in der Klausurtagung im Januar 2006 verabschiedet. Fassung dieser Richtlinien: März 2006 Michael Stecher, Referat 1 in der Bläserjugend

  • Die allgemeinen Vergleichsübersichten geben einen Überblick zu allen Prüfungsteilen. Sie regeln die Punkteverteilungen zu allen Prüfungsteilen und sie legen die Inhalte des praktischen Prüfungsteiles fest.
  • Die Prüfungsinhalte für die schriftlichen Lernfelder Musikkunde, Rhythmik und Gehörbildung. Sie definieren den Schwierigkeitsgrad der schriftlichen Lernfelder.
  • Die Prüfungsbögen für die schriftlichen Prüfungsteile Musikkunde, Rhythmik und Gehörbildung. Sie dienen gleichzeitig als Musterbögen für die Vorbereitung zur Prüfung.
  • Die Prüfungsprotokolle zeigen die detaillierten Punkteaufteilungen einer Einzelprüfung. Sie geben die Leistungen und den Verlauf der Prüfung wieder. Ein Protokoll wird den Prüfungsteilnehmern ausgehändigt und ein Protokoll verbleibt beim Verband.
  • Die Literaturlisten für die jeweiligen Instrumente. Sie werden jeweils zum ersten Januar aktualisiert. Vorschläge zur Aktualisierung oder Neuaufnahme können bei der BDB-Akademie eingereicht werden.

 

Quelle: Bund Deutscher Blasmusikverbände e.V., Bläserjugend

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